Für Erfolg ausgezeichnet
Im Rahmen der FairTradeWerkstatt der Metropolregion in Nürnberg wurden nun vier Kommunen geehrt, die bei der nachhaltigen Beschaffung im kommunalen Vergleich besonders erfolgreich abgeschnitten haben: die Städte Nürnberg, Fürth und Neumarkt i.d.OPf. sowie der Markt Roßtal. Oberbürgermeister Thomas Thumann war zusammen mit Klimaschutzmanager Hidir Altinok vor Ort und hat die Auszeichnung entgegengenommen. Er ist zudem stellvertretender Ratspräsident der Europäischen Metropolregion Nürnberg und außerdem politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. „Innerhalb der Metropolregion nehmen wir als Stadt Neumarkt in den Bereichen Fairtrade und Nachhaltigkeit schon eine gewisse Führungsrolle ein“, erläutert das Stadtoberhaupt das Engagement der Stadt. „Immerhin war Neumarkt 2009 die erste Stadt in ganz Bayern, die den Titel Fairtrade Stadt erhalten hat, und wir sind 2019 zur Hauptstadt des Fairen Handels gewählt worden - eine enorme Auszeichnung für uns. Auf dieser Basis haben wir zusammen mit anderen engagierten Kommunen und Partnern die Entwicklung zur Fairtrade-Metropolregion vorangetrieben.“ Und innerhalb dieses Ansatzes wurde der Pakt für nachhaltige Beschaffung geschlossen, mit dem die Kommunen der Metropolregion ein Zeichen setzen wollen, dass sie bei den vielen Anschaffungen und Ausschreibungen auf soziale und ökologische Kriterien achten wollen. 35 Kommunen haben dies 2021 tatkräftig umgesetzt und für 8,8 Millionen Euro nachhaltig eingekauft. „Was mich als OB von Neumarkt besonders freut: Die Stadt Neumarkt selbst ist mit ihrem Beitrag wieder ganz vorne mit dabei und hat mit einer Beschaffung von nachhaltigen Produkten im Wert von 278.000 Euro zu diesem tollen Gesamtergebnis beigetragen.“
Beim Ausgabenwert pro Einwohner für nachhaltige Produkte ist Neumarkt damit auf Platz 4 in der Metropolregion hinter Fürth, Roßtal und Nürnberg gelandet. Die Auswertung zeigt darüber hinaus, dass die Stadt Neumarkt in zwei wichtigen Kategorien sogar auf Platz 1 im Metropolregionsweiten Vergleich liegt. Zum einen legt Neumarkt großen Wert auf Gütezeichen mit hoher Glaubwürdigkeit und besonders hohen Anforderungen zu Umweltfreundlichkeit und/oder Sozialverträglichkeit. Dazu zählen z.B. die Labels Fair Wear Foundation, Fairtrade, EU-Ecolabel und Blauer Engel. Auch speziell in der Kategorie „Fair“, d.h. bei der Berücksichtigung von Fairtrade Standards in der Beschaffung liegt die Stadt Neumarkt an der Spitze.
Im Rahmen der FairTradeWerkstatt befassten sich die rund 80 Teilnehmenden aus Kommunalverwaltungen, kommunalen Eigenbetrieben und Agenda-Gruppen der Region in der Gastgeberstadt Nürnberg dann intensiv mit dem Beschaffungswesen. Ein wichtiger Posten dabei ist Arbeitskleidung für kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nachhaltig beschafft werden kann, wie das Beispiel Neumarkts zeigt, wo dies schon seit 2019 im Bauhof umgesetzt wird. Der Weg dorthin war nicht einfach, weil es darum ging, erst einmal Anbieter zu finden, die solche Arbeitskleidung in der erforderlichen Qualität, Funktionalität und Menge liefern können. Auch die anderen drei geehrten Kommunen haben bei der Beschaffung von Arbeitskleidung schon viel erreicht.
Die Werkstatt unter der Fragestellung „Wie können wir gemeinsam die öffentliche Beschaffung noch nachhaltiger gestalten?“ bot ein abwechslungsreiches Programm aus Workshops und Infoständen, unter anderem zu fairem Stadtmarketing, nachhaltigem Veranstaltungsmanagement und Wegen zu einer klimaneutralen Verwaltung. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Projektförderung von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch die Veranstaltungspartner Fairtrade Deutschland und das Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern gestalteten den Tag aktiv mit.
Bild: Kommunen ausgezeichnet, Hidir Altinok und Oberbürgermeister Thomas Thumann (1. und 2. von links) zusammen mit Vertretern der anderen ausgezeichneten Kommunen und der Europäischen Metropolregion